Geschichte von Fürstenhagen

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Die Geschichte von Fürstenhagen in einer längeren Fassung:

13./14.Jahrhundert

Fürstenhagen existierte von 1297 bis 1374 urkundlich als Ort "Indago" schon einmal in einigen hundert Metern vom heutigen Standort entfernt, weiter nordöstlicher in Richtung Kalteneber. Da der Grund und Boden, auf dem der Ort lag, Bauern aus der Umgebung gehörte, sah man die Gründung eines Dorfes mit Unwillen. Daraufhin wurde der einzige Brunnen vergiftet, woraufhin die Siedlung aufgegeben wurde.

16./17.Jahrhundert

In der Nähe des alten Ortes wurde Anfang des 16. Jahrhunderts der Ort Fürstenhagen erbaut, der 1539 das erste Mal urkundlich erwähnt wird.

1828–1900

Die zweite Gründung des Ortes kann, als eine der wenigen im Eichsfeld, genau beziffert werden. Am 20. August 1828 begann die Neubegründung von Fürstenhagen durch Christoph Koch. Er wurde des Landes Hessen verwiesen und ließ sich auf einem weiten Stück Land östlich des Lengenbergs nieder, auf dem heute Fürstenhagen liegt. 1839/45 wurde das Forsthaus erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit der Strohflechterei. Es folgte der Bau der katholischen KircheHeilige Drei Könige1896 und der Schule 1897. Im Oktober 1832 wurde der Friedhof geweiht.

1901–1945

Im Jahre 1907 wurde ein Hochbehälter für die Colonie Fürstenhagen errichtet. Im Dezember 1924 erhielt Fürstenhagen das erste elektrische Licht. In den 1920er Jahren begann die Produktion von Tabakwaren. 1928 wurde das 100-jährige Jubiläum mit Messe, Reden und Umzügen gefeiert.

Am Weißen Sonntag, dem 8. April 1945 (es war gerade Kommunion in Fürstenhagen) erfolgte der Beschuss des Ortes durch amerikanische Artillerie von Wachstedt aus. Darauf hin wurde Fürstenhagen durch alliierte amerikanische Soldaten wahrscheinlich von der Panzerdivisionen des XX. Corps der 3.Armee der US-Armee [Befehl: General George S. Patton, 12. US Armeegruppe] 1) ODER der 1. US-Armee 2) besetzt. Hinter der Kirche positionierten sich dutzende Panzer. In diesen Tagen starben rund um den Ort zwei deutsche Soldaten. Einer wurde erhängt in Lengenberg und einer an der Grundbrücke gefunden. Beide wurden auf dem Friedhof von Fürstenhagen beigesetzt. Am 9. April 1945 erfolgte die Besetzung der nordthüringischen Region.

1946–1990

Bau der Leichenhalle erfolgte 1979.

Nach der Teilung Deutschlands Ende der 40er Jahre reichte das 5-km-Grenz-Sperrgebiet bis kurz vor den ehemaligen Bahnhof von Fürstenhagen. Aus diesem Gebäude wurde später eine Art Veranstaltungssaal des ACZ. Zu Zeiten der DDR wurden viele Landwirtschaftsflächen rund um den Ort in die LPG zwangseingegliedert.

1972 bis 1976 baute man die erste Sternwarte des Eichsfeldes. 1978 feierte man das 150-jährige Ortsjubiläum.

seit 1991

Im Jahre 1992/93 zog die Verwaltung des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal in das ehemalige Bahnhofsgebäude ein.

Am 15. Oktober 1993 trat die Gemeinde Lutter mit OT Fürstenhagen der Verwaltungsgemeinschaft Uder bei

1996 feierte man das 100. Kirchweihfest. Der Erfurter Bischof Joachim Wanke weihte das renovierte Gotteshaus ein. Fürstenhagen gehörte bis 2007 kirchlich zur Pfarrei Kalteneber.

Noch heute existiert ein altes Backhaus, das aus Sandstein gemauert ist und gelegentlich noch auf traditionelle Weise genutzt wird.

Im Jahr 2003 fand in Fürstenhagen das 175-jährige Ortsjubiläum statt. Auf einer Wiese stand, wie 1996 ein Festzelt. Freitags fand ein Chor- und Heimatabend statt, Samstag folgte der Kindertanz und abends Tanz mit einer Band. Am Sonntag gab es, nach der heiligen Messe und einem Umzug, einen Frühschoppen.

Am 1. Mai 2005 fand die Neueröffnung des Naturparkzentrums „Alter Wasserturm“ durch den Naturparkleiter Johannes Hager und Thüringens Landwirtschaftsminister Volker Sklenar statt. Neben traditionellem Backen im alten Backhaus, gab es eine Ballonfahrt, eine Tombola, verschiedene Verkaufsstände und geführte Wanderungen.

Am 23. Oktober 2006 erfolgte die Einweihung des neuen Parkplatzes an der Wendeschleife.

Am 1. Januar 2008 wechselte Fürstenhagen von der Kirchgemeinde Kalteneber zur Kirchgemeinde Uder.

Quelle

siehe auch