Eichsfelder Feldgieker

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Eichsfelder Feldgieker

Der Eichsfelder Feldgieker (s.a. "Schreibweisen") als einer der traditionsreichsten Wurst-Spezialitäten des Eichsfelds ist weit über die Grenze des Eichsfelds bekannt.

Geschichte

Bisher besteht keine Klarheit über die Entstehung der Bezeichnung.

Nach einer der überlieferten Geschichten rührt die Bezeichnung "Feldgieker" angeblich von der Tradition, diese Wurst bei der Feldarbeit an die Rückseite des Fuhrwerks zu hängen, wo sie als beliebte Mahlzeit der Eichsfelder diente. So schaute ("gieckte") die Wurst sozusagen "auf das Feld". Über die Eichsfelder Mundart entstand hieraus der Begriff "Feld-Gieker".

kulturelle Bedeutung

Der Eichsfelder Feldgieker gehört zu den wohl bekanntesten traditionellen Erzeugnissen und Spezialitäten der Region Eichsfeld. Viele Eichsfelder wie auch dessen Besucher assoziieren das Eichsfeld u.a. mit der über Landesgrenzen hinaus bekannten Spezialität. So ist es auch nicht verwunderlich, das selbst Künstler den Eichsfelder Feldgieker wie auch andere Wurstspezialitäten der Region in ihren Werken bedachten.

Herstellung

Traditionell wird der Feldgieker aus Schweinefleisch mit einer meist geheimen Gewürzmischung hergestellt. Das eigentliche "Geschmacks-Geheimnis" scheint das warm verarbeitete Fleisch zu sein, welches in eine Art "Blase" (nicht zu verwechseln mit der Schweineblase) gefüllt wird. Diese Blase wird während des Hausschlachtens aus dem Bauchschmer des Schweins zusammengenäht. Zuweilen kommen auch Kälberblasen zum Einsatz. In der Massenherstellung werden größere Industriekunstdärme verwendet.

Die verfüllte Wurst wird traditionell für mindestens 3 Wochen zur Luft-Trockung aufgehängt. Hierzu betrieben viele Eichsfelder Haushalte sog. "Wurstekammer".

Gewürzmischung

Die Auswahl wie die Zusammenstellung der verwendeten Gewürze variiert im Detail zwischen den Herstellern der Spezialität. Zur Zeit der im Eichsfeld weit verbreiteten Hausschlachtung hatten viele Familien oder auch Schlachter ihr eigenes Gewürzrezept.

  • Salz
  • Pfeffer
  • frischer Knoblauch

Weitere typische Gewürze waren z.B. auch:

  • Koriander
  • Rum
  • ...?

Zusatzstoffe

Neben den Gewürzen wurden oder werden häufig auch einzelne oder verschiedene Zusatzstoffe - insbesondere zur Erhaltung der roten Farbe - beigesetzt. Während bis Mitte des 20. Jahrhunderts nach Möglichkeit sog. "Kali-Salpeter" verwendet wurde (welcher dann in den Verdacht geriet, gesundheitsschädlich zu sein), kamen häufiger auch wieder Alternativen wie Zucker zum Einsatz.

Begriffs- und Gebietsschutz

Der "Eichsfelder Feldgieker" ist als Wortmarke in das Markenregister beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen und darf nicht außerhalb des Eichsfelds produziert werden. (auf wen lautet dieses Markenpatent?)

Unter Herstellern wie Konsumenten des Feldgieckers herrscht bisher keine Einigkeit, ob die nicht in die traditionell verwendeten, genähten "Blasen" verfüllte Wurst auch den Namen "Eichsfelder Feldgiecker" tragen darf / sollte.

Nach der Wiedervereinigung 1989/1990 stritten Fleischereien aus dem Untereichsfeld und dem Obereichsfeld um angebliche Markenrechte des Eichsfelder Feldgieckers.

Schreibweisen

Einigkeit über die korrekte Schreibweise gibt es leider nicht. Sowohl Feldkieker als auch Feldkicker oder Feldgicker sind anzutreffende Varianten im Netz. Geht man nach der Häufigkeit der Seiten, so könnte sich wohl die Variante Feldgieker durchgesetzt haben.

  • Feldgieker
  • Feldgiecker
  • Feldkicker
  • Feldgiker

Sprachweisen

  • "Fällgieker"
  • "Fällgikker"
  • "Feldgiker"
  • ...

(ggf. in Lautsprache?)

Links

Weblinks